26 August 2011

Monster-Hurricane "Irene" New York wird teilweise evakuiert

Höchste Alarmstufe: Der Wirbelsturm rast mit 200 km/h auf die US-Ostküste zu.










Nach den Verwüstungen auf den Bahamas hat der mächtige Hurrikan "Irene" am Donnerstag seinen Weg in Richtung US-Ostküste fortgesetzt. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg ordnete bereits die Zwangsevakuierungen für die gefährdeten Stadtteile und die Stilllegung der städtischen U-Bahn an. Zum ersten Mal in der Geschichte der Millionenmetropole muss die Bevölkerung evakuiert werden. Nach Angaben der Behörden sind von der Evakuierung mindestens 250.000 Menschen betroffen. Bundesstaaten an der Ostküste verhängten den Notstand.

Verkehrskollaps

Auch die städtischen Busse und S-Bahnen müssen möglicherweise ganz oder teilweise geschlossen werden. Der öffentliche Nahverkehr in New York transportiert täglich rund acht Millionen Menschen und ist der größte der USA. Der Sturm wird am Sonntag in der Ostküstenmetropole erwartet. Schwere Regenfälle reichen aus, um Teile der U-Bahn zu überfluten.
Die nordöstliche Küste der USA hat bisher wenig Erfahrungen mit Hurricanes; der bisher letzte Wirbelsturm, der in der Region New York wütete, war im Jahr 1985 "Gloria". "Irene" könnte nun weite Teile Neuenglands mit heftigen Regenfällen und hohen Windgeschwindigkeiten überziehen. Sogar das nördliche Boston könnte betroffen sein. Auf "Irenes" Weg könnte auch die Promi-Insel Martha's Vineyard vor der Küste von Massachusetts liegen, auf der US-Präsident Barack Obama und seine Familie bis vor wenigen Stunden ihren Urlaub verbracht hatten.

Tausende auf der Flucht

Laut TV-Berichten flohen Tausende Menschen aus Feriengebieten in North Carolina. US-Kriegsschiffe verließen den Hafen Norfolk (Virginia), um sich auf hoher See in Sicherheit zu bringen. Experten rechnen damit, dass der Hurrikan noch an Stärke zunehmen wird, bevor er am Wochenende die US-Ostküste erreicht.
Während der Hurricane nach bisherigen Vorhersagen an dem Urlauberstaat Florida sowie an Georgia und South Carolina vorbeiziehen soll, könnte er am Wochenende in North Carolina auf Land treffen, wie das US-Hurricanezentrum in Miami berichtete. Am Sonntag werde "Irene" am östlichen Ende von Long Island in New York erwartet, sagte der Leiter des Hurricanezentrums, Bill Read. Auf dem Weg nach Long Island könnte er möglicherweise Windgeschwindigkeiten von bis zu 217 Kilometern erreichen und damit zum Sturm der zweithöchsten Kategorie vier hochgestuft werden.

Bald 200 km/h schnell

Der Wirbelsturm entwickelte am Donnerstag in seinem Zentrum Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometer in der Stunde. Er hatte sich am vergangenen Wochenende in der Ostkaribik gebildet und vor allem Puerto Rico und die Dominikanische Republik heimgesucht.

Blackout in Puerto Rico

Danach zog er von Südosten über die gesamte Inselkette der Bahamas hinweg und richtete auch dort erhebliche Zerstörungen an. In der Ortschaft Lovely Bay auf Acklins zerstörte der von heftigem Regen begleitete Sturm 90 Prozent der Häuser. Auf fast allen Inseln fielen Bäume und Telefonmasten um und es wurden Hausdächer abgedeckt.In Puerto Rico wurden am Montag infolge von Sturmschäden rund 800.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.


(Quelle: oe24.at/AP)