12 August 2011

Ferien-Frust am Flughafen Kloten: Beklaut die Security die Passagiere?

200 Euro legt das Ehepaar bei der Gepäckkontrolle aufs Band. Raus kommen nur noch 45 Euro.

Therese (62) und Karl Stauffiger (65) aus Arch BE sind auf dem Weg in den italienischen Ferienort Brindisi. Doch schon am Flughafen Kloten ist ihre Ferienstimmung im Eimer.

Das Paar deponiert bei der Handgepäck-Kontrolle die Wertsachen auf dem Rollband. «Ich legte mein Portemonnaie mit 200 Euro und meinen Gürtel in eine Box», sagt Karl Stauffiger.

Der pensionierte Handwerker geht durch die Sicherheitsschleuse. Seine Frau folgt ihm. «Ich sah noch, wie die Frau vom Sicherheitspersonal eine zweite Box auf die meines Mannes legte und sich dabei total umständlich verhielt», erzählt Therese Stauffiger.

 

Zwei 20 Euro-Scheine neben dem Portemonnaie


Als Karl Stauffiger die Box wieder in Empfang nimmt, erschrickt er. «Zwei 20-Euro-Scheine flatterten neben dem Portemonnaie herum», sagt er. «Das machte mich stutzig.»

Die Stauffigers informieren sofort das Sicherheitspersonal, verlangen, dass das Rollband gestoppt wird. «Man wollte den Betrieb nicht anhalten», so Therese Stauffiger.

Karl Stauffiger: «Sie sagten, ich solle nicht so tun, ich hätte ja mein Geld wieder. Aber als ich die Scheine einsteckte, merkte ich, dass Geld fehlte.»



155 Euro bleiben unauffindbar


Das Ehepaar schaut sich um. Neben dem Förderband liegen 5 Euro. Insgesamt 155 Euro bleiben unauffindbar. «Wir protestierten und reklamierten», so Karl Stauffiger.

Umsonst: «Der Chef des Sicherheitspersonals meinte herablassend, dass das Geld bestimmt bei uns wieder zum Vorschein komme», sagt Therese Stauffiger.

Doch sie ist sich sicher, dass sie vom Personal bestohlen wurden: «Kein anderer Tourist hatte Zugriff auf unsere Sachen.»



In 30 Minuten geht der Flug


Vor Ort kann das Ehepaar keine Anzeige mehr erstatten. In 30 Minuten geht ihr Flug. «Man sagte uns, dass wir nur hier und jetzt eine Anzeige machen können. Und dass wir dann halt unseren Flug verpassen würden.»

Die Stauffigers steigen in die Maschine nach Italien.

Zurück aus den Ferien, erstatten sie sofort Anzeige. «Das war natürlich schon noch möglich», erzählt Therese Stauffiger. «Wir wollen andere Passagiere warnen. Vielleicht ist das schon öfter vorgekommen. Vielleicht melden sich ja noch weitere Betroffene.»



Sind die Stauffigers ein Einzelfall?


Das Ehepaar ist aufgebracht. Ums Geld gehe es gar nicht. «Wir sind einfach schockiert, dass man nicht einmal mehr bei der Sicherheitskontrolle in der Schweiz vor Dieben sicher ist», sagen die zwei Berner.

Auch von den Zürcher Beamten sind die Stauffigers masslos enttäuscht: «Seit wir die Anzeige gemacht haben, haben wir nichts mehr von der Polizei gehört.»

Sind die Stauffigers ein Einzelfall? Wurden schon Verdächtige verhaftet? Zu diesen Fragen will die Kantonspolizei Zürich nichts sagen. Informationschef Marcel Strebel bestätigt nur den Eingang der Anzeige. «Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall.»


(Quelle: blick.ch)