27 August 2011

Erpressung: Zwei Jahre Haft

Ein 19- jähriger Tschetschene wurde am Freitag vom Schöffensenat am Landesgericht Feldkirch zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

er Vater des Angeklagten weinte schon vor der Urteilsverkündung. Sein seit 30. Juni in Untersuchungshaft einsitzender Sohn wurde ges­tern am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt. Davon beträgt der unbedingte Teil acht Monate. Schuldig gesprochen wurde der unbescholtene 19- Jährige der Verbrechen der versuchten schweren Erpressung, der vollendeten und versuchten Erpressung sowie des Vergehens des Konsums und der Weitergabe von Marihuana an einen Minderjährigen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Strafrahmen für den jungen Erwachsenen betrug sechs Monate bis zehn Jahre Haft.

 

Freunde erpresst

Das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richterin Angelika Prechtl- Marte glaubte den Belastungszeugen und nicht dem die Erpressungsvorwürfe bestreitenden Angeklagten. Demnach hat der tschetschenische Asylant drei seiner Freunde brutal erpresst und zu erpressen versucht. Von einem 20- jährigen Fußacher hat der Lauteracher nach Überzeugung des Gerichts vergeblich 10.000 Euro verlangt und ihm ein Messer an Hals und Bauch angesetzt. Sonst werde er ihn und dessen Familie umbringen, soll er gesagt haben. Einem 18- jährigen Lauteracher hielt der Lehrling laut Gericht eine Pistole an den Hals. Der 18- Jährige verkaufte nach eigenen Angaben daraufhin sein Moped, übergab dem vermeintlichen Freund 1200 Euro und zog aus Angst vor ihm nach Lochau um. Zu erpressen versucht hat der Flüchtling nach Ansicht des Schöffensenats zudem einen 17- jährigen Lauteracher, dem er damit gedroht hat, ihn zusammenzuschlagen. Die erpressten Freunde beschrieben den Angeklagten als Mensch mit zwei Gesichtern. Er sei sehr nett, aber auch sehr brutal. Der Angeklagte behauptete, Opfer einer Verschwörung zu sein. Er hätte bei letztlich geplatzten Drogengeschäften seiner Freunde als tschetschenischer Beschützer auftreten sollen.


(Quelle: NEUE/Seff Dünser)