18 August 2011

ENERGIE: Gas wieder teurer

Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Burgenland drehen an der Preisschraube.

Gas wird wieder teurer: Kunden in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland müssen ab 1. Oktober um 3,2 bis 5,5 Prozent mehr bezahlen, teilte die EnergieAllianz, die gemeinsame Vertriebstochter von Wien Energie, EVN und Bewag/Begas, mit. Es ist bereits die zweite Preiserhöhung in diesem Jahr: Der Gaspreis wurde per 1. April 2011 um durchschnittlich 9 Prozent erhöht.



Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Gas-Jahresverbrauch von 10.700 Kilowattstunden im Jahr zahlt in Wien künftig um rund 44,50 Euro mehr pro Jahr, in Niederösterreich um 28,60 Euro und im Burgenland um 25,70 Euro mehr, hieß es aus der EnergieAllianz (EAA) zur APA. Die Ölpreisentwicklung der vergangenen Monate wirke sich nun auch auf die Preispolitik aus, so die EAA.

In Wien wird per 1. September auch Fernwärme teurer. Ein durchschnittlicher Kunde in einer 70-Quadratmeter-Wohnung zahlt künftig um 8,2 Prozent bzw. rund 36 Euro pro Jahr mehr. Neu eingeführt wird ein Tarif für Niedrigenergiehäuser. Neukunden, deren Gebäude einen Heizwärmebedarf von maximal 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr haben, können diesen Tarif in Anspruch nehmen.

Die Gaskunden der EVN zahlen ab Oktober um 3,6 Prozent mehr. EVN-Sprecher Stefan Zach verweist darauf, dass Qualitätsanbieter auch große Gasmengen einspeichern, damit etwaige Lieferengpässe für die Kunden nicht spürbar werden. Die EVN hat rund 290.000 Gaskunden. Im Burgenland steigt der Gaspreis mit 1. Oktober laut Angaben der BEGAS um 3,2 Prozent.


Oberösterreich: Bis zu 5,5 Prozent mehr

Die oberösterreichische Ferngas AG wird aller Voraussicht nach Mitte Oktober den Gaspreis erhöhen. Es müsse zu einer Korrektur kommen, wenn sich auf der Beschaffungsseite nichts ändere, sagte der Geschäftsführer der Oö. Gas-Wärme GmbH, Klaus Dorninger, am Mittwoch zur APA. Angedacht seien 4 bis 5 Prozent auf die Gaspreisbasis, das entspreche für einen Durchschnittshaushalt bei einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden (kWh) etwa 4 Euro mehr im Monat.

Die Versorger in anderen Bundesländern wollen in den nächsten Monaten die Preise nicht erhöhen.


AK kritisiert Erhöhungen

Für die Arbeiterkammer (AK) sind die angekündigten Energiepreiserhöhungen "jetzt und in diesem Ausmaß nicht gerechtfertigt". Als Sofortmaßnahme wird verlangt, dass günstiges - nicht an den Ölpreis gekoppeltes - Gas von den Energieversorgern stärker zugekauft wird. Verteuerungen würden immer mit den steigenden Ölpreisen argumentiert, so die AK Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung.


(Quelle: news.at)