29 August 2011

Armee- Einsatz nahe der Grenze zum Libanon

Die syrische Armee hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten einen großangelegten Einsatz in der Nähe der Grenze zum Libanon gestartet. Militärfahrzeuge seien am Montag bis zu zwei Kilometer an die Grenze vorgerückt, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Seit in der Früh seien "Schüsse von starker Intensität" zu hören.

Syriens Staatschef Bashar al- Assad hatte vor eineinhalb Wochen in einem Telefonat mit UNO- Generalsekretär Ban Ki- moon versichert, dass die seit Wochen anhaltenden Militäreinsätze gegen Regimekritiker beendet worden seien. Dennoch wurden sie fortgesetzt. Bei der Niederschlagung der Proteste in Syrien wurden nach UNO- Angaben seit Mitte März mehr als 2200 Menschen getötet. Auch am Wochenende wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehrere Demonstranten getötet.

In der zweitgrößten libanesischen Stadt Tripoli war es im Juli nach der Auslieferung syrischer islamistischer Flüchtlinge an Syrien zu Zusammenstößen zwischen Sunniten und pro- syrischen Alawiten mit mehreren Toten gekommen. Die libanesische Armee hatte nach Angaben von Menschenrechtsgruppen auch geflüchtete syrische Soldaten ausgeliefert, die sich geweigert haben sollen, auf Demonstranten zu schießen.

Seit 1991 besteht ein Freundschafts- und Beistandspakt zwischen Damaskus und Beirut, dessen Überarbeitung von den syrienkritischen Kräften im Libanon immer wieder gefordert wird. Auch das Schicksal von rund tausend verschwundenen Libanesen, die in syrischer Haft vermutet werden, wartet auf Aufklärung.


(Quelle: APA)