17 Juli 2011

Copa America: Messi am Boden!

Argentinien scheidet bei der Heim-Copa mit 4:5 gegen Erzrivalen Uruguay aus!
Die Hoffnungen von Argentiniens Fußball-Nationalmannschaft auf den ersten Sieg bei der Copa America seit 1993 haben sich schon im Viertelfinale zerschlagen. Der Gastgeber unterlag in Santa Fe vor 47.000 Zuschauern dem Erzrivalen Uruguay im Elfmeterschießen mit 4:5. Nach 120 Minuten waren beide Teams trotz zahlreicher hochkarätiger Torchancen nicht über ein 1:1-Remis hinausgekommen. Uruguay hat nun weiter die Chance auf den 15. Copa-Titel und kann alleiniger Rekordhalter vor Argentinien werden.










Auch wenn Lionel Messi und Diego Forlan jeweils für ihre Elf brillierten, der Mann des Spiels war Uruguays Tormann Fernando Muslera. Der 25-Jährige brachte Messi durch seine Glanzparaden an den Rand der Verzweiflung und hielt im entscheidenden Elferschießen den Versuch von Carlos Tevez. "Ich habe alles gegeben, was ich konnte", sagte ein erlöster Muslera nach dem Spiel. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns", war Kapitän Diego Lugano optimistisch.

Die Partie im Estanislao-Lopez-Stadion von Santa Fe war von Beginn an schnell und temperamentvoll. Auf dem "Elefantenfriedhof" brachte Diego Perez Uruguay in der 5. Minute früh in Führung, Gonzalo Higuaín glich in der 17. Minute aus.

Eine sanfte Partie war es nicht. Perez sah nach einem derben Foul schon in der 38. Minute die Gelb-Rote Karte und in der 86. Minute schickte Schiedsrichter Carlos Amarilla auch Argentiniens Javier Mascherano mit Gelb-Rot vom Platz. Daneben summierte sich die Zahl der Gelben Karte auf neun.

Drama im Elfmeterschießen
Im Elfmeterschießen trafen für Uruguay Forlan, Luis Suarez, Andres Scotti, Walter Gargano und Martín Caceres. Für die "Albiceleste" verwandelten Messi, Nicolas Burdisso, Javier Pastore und Higuain. Nur Tevez patzte und entschied damit das Spiel. "Natürlich sind wir nicht glücklich. Aber ich habe immer gesagt, dass die Teilnahme an der WM (2014 in Brasilien) das Wichtigste ist. Das Projekt geht weiter", sagte Argentiniens Nationalcoach Sergio Batista. "Ich würde nicht von Scheitern sprechen."

Die Medien urteilten anders. "Nationales Scheitern", titelte die Sportzeitung "Ole". "Adios zum Traum, die Copa in unserem Land zu gewinnen. Selbst Messi konnte uns nicht retten... Was geschieht jetzt mit dem Projekt von Batista?". Die Zeitung "Clarin" titelte in ihrer Online-Ausgabe: "Argentiniens Traum starb beim Elfmeterschießen." Und "La Nacion" schrieb von einer "großen Enttäuschung".

Für Uruguay kam der Sieg an einem historischen Datum. Vor genau 61 Jahren kippte das kleine südamerikanische Land schon einmal einen Giganten vom Sockel, als es am 16. Juli 1950 das WM-Finale in Rios Maracana-Stadion gegen Brasilien gewann.

Jetzt wartet Peru
Jetzt trifft Uruguay am Dienstag im ersten Halbfinalspiel auf Peru. Die Peruaner bezwangen in Cordoba Kolumbien in der Verlängerung mit 2:0 (0:0) und stehen damit zum ersten Mal seit 1997 wieder unter den Top-4. Ungewollt zur Hauptfigur der Partie in Cordoba wurde Kolumbiens Goalie Luis Martinez, der mit zwei Fehlern die Partie in der Verlängerung maßgeblich beeinflusste. In der 101. Minute führte eine missglückte Faustabwehr zum 0:1 von Carlos Lobaton, in der 111. ein zu lockerer Abschlag zum 0:2 von Juan Vargas.

Aufseiten der Kolumbianer vergab Goalgetter Falcao in der 65. Minute einen Foulelfmeter. Die beiden anderen Viertelfinale bestritten am Sonntag Brasilien und Paraguay sowie Chile und Venezuela.


(Quelle: news.at)