24 Juli 2011

Atemstillstand: Säugling möglicherweise misshandelt

Nach einem Atemstillstand musste ein Baby in der Klinik behandelt werden. Der Säugling wurde möglicherweise misshandelt.

Schädelhirntrauma, am ganzen Körper blaue Flecken: Vor etwa zwei Wochen brachten Eltern ihr lebensgefährlich verletztes Baby in die Innsbrucker Klinik. Das vier Wochen alte Mädchen konnte von den Ärzten gerettet werden und ist auf dem Weg der Besserung. Doch jetzt interessieren sich Staatsanwaltschaft, Jugendamt und Polizei für den Fall.

„Wir haben gegen die Eltern des Kleinkindes ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Quälens beziehungsweise Vernachlässigens von Unmündigen eingeleitet“, bestätigt Hansjörg Mayr, Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft.

Die Vorgeschichte: Vor zwei Wochen mussten die Eltern feststellen, dass ihre Tochter nicht mehr atmet. Der Vater leitete bis zum Eintreffen der Sanitäter Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Mit Erfolg.

Anschließend wurde das Baby in die Innsbrucker Klinik gebracht. Dort diagnostizierten die Ärzte ein Schädelhirntrauma als Ursache für den Atemstillstand. Außerdem entdeckten die Mediziner mehrere Hämatome am Körper des Säuglings.

Ein Fall für die Gerichtsmedizin: Die Experten stellten bei der Untersuchung des Babys in einem Gutachten fest, dass mit großer Wahrscheinlichkeit Fremdverschulden vorliegt, die Verletzungen seien das Ergebnis äußerer Gewalteinwirkung.

Die Folge: Die Innsbrucker Klinik erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, Beamte des Stadtpolizeikommandos nahmen die Ermittlungen auf. Auch das Innsbrucker Jugendamt wurde umgehend informiert.

„Wir haben inzwischen mehrere Gespräche mit den Eltern geführt“, sagt Jugendamtsleiterin Gabriele Herlitschka: „Außerdem haben wir das Kleinkind nach der Entlassung aus der Klinik vorerst in einer Betreuungseinrichtung untergebracht.“

Die Eltern bestreiten bislang angeblich gegenüber den Behörden, für die Verletzungen ihres Kindes verantwortlich zu sein.

Im Gegenteil – Vater und Mutter beteuern einhellig, keine Erklärung für die Verletzungen ihrer Tochter zu haben.

Fest steht auch, dass das Paar keinesfalls zu den einschlägigen Stammkunden der Behörden zählt, die Tiroler lebten bisher unauffällig.


(Quelle: tt.com)