27 August 2011

Uralt- Kraftwerk soll Stromlücke in Baden- Württemberg decken

Die in den Wintermonaten drohende Stromlücke soll in Baden- Württemberg durch eine Wiederinbetriebnahme eines 45 Jahre alten Steinkohlekraftwerks geschlossen werden.



Das baden- württembergische Umweltministerium schlug der Bundesnetzagentur am Freitag den 2006 eingemotteten Block 3 des Großkraftwerks Mannheim als sogenannte Kaltreserve vor. Die nötige Umweltschutzgenehmigung könne bis Ende Oktober erteilt werden.

Nach der Abschaltung von acht der 17 deutschen Atomkraftwerke könnte in den sonnenarmen und windschwachen Wintermonaten nicht genügend Strom aus Wind- und Solarenergie zur Verfügung stehen. Die Netzagentur hatte daher unter anderem Baden- Württemberg aufgefordert, ein Ersatzkraftwerk zur Verfügung zu stellen.

Das als Gemeinschaftsunternehmen von RWE , EnBW und MVV betriebene Großkraftwerk Mannheim (GKM) darf nach den gegenwärtigen Umweltschutzauflagen nur mit vier Blöcken gleichzeitig Strom aus Steinkohle erzeugen. Bei einem Wiederanfahren von Block 3 zur Produktion zusätzlichen Stroms werde es zu keiner Erhöhung der bisher genehmigten Emissionsfrachten kommen, teilte das Umweltministerium in Stuttgart mit. Hierzu würden die zulässigen Emissionsgrenzwerte für alle Blöcke abgesenkt. Anrainer und Bürger sollen im Rahmen einer Informationsveranstaltung angehört werden. Mit Block 3 als Kaltreserve sei eine mögliche Wiederinbetriebnahme eines Atomkraftwerks vom Tisch.


(Quelle: APA)