25 August 2011

RH kritisiert Managerverträge in Staatsfirmen

Die Managerverträge in öffentlichen Unternehmen sind in Österreich alles andere als transparent, vielfach gibt es keine Gehaltsobergrenzen, fast keine Staatsfirma veröffentlicht die Vergütungen ihrer Chefs. Das ist das Ergebnis eines umfangreichen Rechnungshofberichts, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Prüfer üben darin massive Kritik und orten "Verbesserungspotenzial". 

Rund 50 Prozent der befragten Manager erhielten variable Bezugsbestandteile, die großteils auf Kennzahlen beruhten, die nicht geeignet waren, "einen nachhaltig wirkenden wirtschaftlichen Erfolg der Managertätigkeit widerzuspiegeln". Und: Die Geschlechterkluft ist riesig: Frauen übten weniger als 5 Prozent der Managerfunktionen aus.

Angepasste Managerverträge

Rechnungshof- Rügen gibt es auch für die automatische Erhöhung der Managervergütungen: Bei 24 von 30 Firmen sahen die Verträge automatische Wertanpassungen vor. Der Rechnungshof hält eine jährliche Wertanpassung, so die zuständigen Organe dies absegnen, "grundsätzlich für rechtfertigbar. Allerdings hätte die Wertanpassung höchstens nach dem Anpassungsfaktor gemäß dem Bezügebegrenzungsgesetz zu erfolgen."
Bei in den Ruhestand getretenen Managern erwiesen sich einige Firmen als äußerst großzügig: Neun von 30 Unternehmen haben das zulässige Höchstausmaß der freiwilligen Pensionsbeitragsleistungen laut Vertragsschablonenverordnung überschritten.

RH durchleuchtet 232 Unternehmen

Der Rechnungshof beleuchtete die Managerverträge von 232 Unternehmen, die mehrheitlich in Staatseigentum stehen. Insgesamt 472 Manager wurden befragt. 30 Firmen - von Asfinag und BIG über die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank bis hin zu Energieunternehmungen wie Energie Steiermark AG und Verbund International - wurden im Rahmen einer Stichprobe genauer unter die Lupe genommen. Erhebungszeitraum war 2006 bis 2008.


(Quelle: APA)