25 August 2011

Kritik an Schumacher - Rückendeckung von Becker

Michael Schumacher hat auf die Rufe von ehemaligen Rennfahrern nach seinem Rücktritt wenig überraschend sauer reagiert.

"Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich nicht damit konfrontiert würde und gewisse Leute ihren Mund halten würden", sagte der Formel- 1- Rekordweltmeister in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag- Ausgabe).
"Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass diese Leute dafür bezahlt werden, ihren Mund aufzumachen und darüber zu reden", ergänzte Schumacher auf die Frage, ob es wehtue, wenn Ex- Rennfahrer wie Österreichs Formel- 1- Legende Niki Lauda ihm den Rücktritt nahelegen würden. "Wenn jeder aufhören müsste, der sich auf meinem Niveau bewegt, dann würden nicht mehr viele fahren", betonte Schumacher. "Minimum" das halbe Fahrerfeld müsste dann einpacken, fügte der siebenfache Champion vor dem Grand Prix von Belgien auf seiner Lieblingsstrecke in Spa- Francorchamps hinzu.

Eddie Jorden nennt Schumacher "alten Furz"

Eddie Jordan etwa hatte Schumacher in einem Interview mit der britschen "Sun" als einen "alten Furz" bezeichnet, dessen Zeit vorbei sei. Schumacher solle lieber mit jemandem reden, der ihn davon überzeuge, einem anderen eine Chance zu geben. Eddie Jordan arbeitet als Kommentator für die BBC und war Schumachers Teamchef bei dessen ersten F1- Rennen vor 20 Jahren in Spa. Generell hat Jordan wenig übrig für das Schumi- Comeback. Die Gesetze der Physik und der Medizin wären gegen Schumacher, wenn er versuche gegen 20 Jahre jüngere Fahrer anzutreten, so der BRite im "Sun"- Interview.

Becker bricht eine Lanze für Schumacher

Tennislegende Boris Becker stellte sich an die Seite von "Schumi" und kritisierte die Forderungen nach dessen Rücktritt. Es gehöre sich nicht, "dass ehemalige Formel- 1- Größen ihn jetzt öffentlich kritisieren und ihn quasi zum Rücktritt zwingen", sagte Becker. "Das hat keinen Anstand und keine Klasse. Wir sollten alle jetzt die momentane Zeit genießen, ihn noch mal zu erleben."
Becker hat auch keine Bedenken, dass Schumachers Reputation und Ansehen wegen der bisherigen Erfolglosigkeit seit seiner Rückkehr zur Saison 2010 schwere Kratzer abbekommen könnte. "Wenn man siebenmal Formel- 1- Weltmeister ist, kann man seinen Ruf nicht beschädigen", sagte der ehemalige Weltranglistenerste und machte auch Mercedes für die bisher schwache Performance des 42- Jährigen verantwortlich. "Selbst wenn man den Vettel in ein Mercedes- Rennauto stecken würde, würde auch er nicht dauernd die Rennen gewinnen", betonte Becker.


(Quelle: APA)