27 August 2011

Monster-Hurrikan „Irene“ trifft US-Küste: Der Sturm der Angst!

65 Millionen Menschen betroffen +++ Evakuierungs-Befehl in Manhattan +++ Obama verlässt Urlaubsinsel +++ Promis fliehen aus den Hamptons +++ Stromausfälle +++ 24 000 USA-Flüge gestrichen!

 


Die Regale in den Supermärkten sind längst leergekauft, viele Straßen im Süden Manhattans verlassen. Die acht Millionen Bewohner von Amerikas glitzernder Metropole sind in Sorge. Stille liegt über der Stadt der Superlative, die Stille vor dem Sturm.

Heute wird Hurrikan „Irene“ über New York hinwegfegen, so die Prognosen des US-National Weather Service. Der Monstersturm ist mit einem Durchmesser von 800 Kilometern ist fast so groß wie Frankreich und zieht entlang Amerikas Ostküste nach Norden; mit Windgeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde. Teile Manhattans und andere Stadtteile drohen von einer Flutwelle überschwemmt zu werden.
New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, eigentlich für seine Gelassenheit bekannt, ordnete die Zwangsevakuierung von 370 000 Menschen an. Betroffen sind vor allem Lower Manhattan, das Finanz- und Touristenviertel um die Wall Street und Ground Zero. 7000 Menschen wurden aus Krankenhäusern und Pflegeheimen in Sicherheit gebracht.
„Das ist kein Scherz, Ihr Leben könnte in Gefahr sein“, warnte Bloomberg seine Bürger. Alle Bewohner von wassernahen Stadtvierteln wies er an, ihre Häuser sofort zu verlassen. „Die Zeit zu gehen ist jetzt gekommen“, sagte Bloomberg, sonst werde es „zu spät“ sein.

Es ginge um „Leben oder Tod“. Wer nicht geht, der muss 500 Dollar Strafe zahlen und sogar eine Weile hinter Gitter. Bloomberg forderte die Bürger auf, bei Verwandten und Freunden in den höher gelegenen Straßen der Stadt Zuflucht zu suchen.

Bereits am Freitag hatte US-Präsident Barack Obama seinen Urlaub auf der Ferieninsel Martha’s Vineyard abgebrochen. Bei einem Besuch in der Zentrale der Katastrophenschutzbehörde FEMA lobte Obama den Einsatz der Helfer: „Ihr macht einen prima Job“.
Zunächst bekamen jedoch die Bewohner des Bundesstaats North Carolina die Kraft der Naturgewalt zu spüren. Am Samstagvormittag (Ortszeit) fegte „Irene“ über das Land, entwurzelte Bäume, knickte Strommasten um, als wären es Streichhölzer. Der Sturm schnitt 200 000 Menschen von der Stromversorgung ab und forderte mindestens zwei Todesopfer.

Insgesamt zittern nun etwa 65 Millionen Menschen an der dicht besiedelten Ostküste der USA vor „Irene“, dem „Monster“, wie die New York Post den Hurrikan getauft hat. Für die Hauptstadt Washington und zehn Bundesstaaten an der Küste wurde bereits vorsorglich der Notstand erklärt. Nach Angaben des Roten Kreuzes haben bislang allein in deren Notunterkünften 13 000 Menschen Zuflucht gesucht.

Allerdings ist noch nicht absehbar, wie zerstörerisch „Irene“ wüten wird. In der Karibik richtete der Sturm bereits Schäden von 1,1 Milliarden Dollar an. Zwar ist „Irene“ mittlerweile „nur“ noch ein Hurrikan der Kategorie eins auf der bis fünf reichenden Intensitätsskala, dennoch geht von ihm eine große Gefahr aus. Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Sturms hätten sich in der Nacht auf Samstag lediglich auf etwa 140 Kilometer pro Stunde reduziert, erklärten die Experten. „Die Gefahren sind noch immer dieselben“, warnte Mike Brennen vom Hurrikanzentrum in Miami.
In New York spielen sich derweil Szenen ab, wie in einem die Apokalypse beschwörenden Hollywood-Streifen. An der Wall Street stapeln Mitarbeiter der Börse Sandsäcke. Die Arbeiter auf der Baustelle des World Trade Centers bauen Dämme gegen eine drohende Flut. Prominente und wohlhabende New Yorker verlassen ihre Villen in den Hamptons vor der Stadt. Seit Samstag, 12 Uhr Ortszeit, fährt kein Bus mehr, die Züge stehen still, die Flughäfen sind geschlossen. 24 000 Flüge wurden landesweit gestrichen.

Mit Hamsterkäufen decken sich die New Yorker mit dem Nötigsten ein. Wasser in Flaschen und Kanistern war in vielen Supermärkten ausverkauft, Taschenlampen Mangelware, Kerzen vergriffen. In 100 Notunterkünften der Stadt können 71 000 Menschen Unterschlupf finden, die auf sich allein gestellt sind. Acht Millionen New Yorkern steht eine schlaflose Nacht und ein unruhiger Tag bevor, bis die Uhren 14 Uhr zeigen. Dann kommt „Irene“, das Monster.


(Quelle: bild.de)