23 August 2011

Katastrophale Zustände in Vorarlberger Schweinehaltung

Vorarlberg Online sprach Mitte September 2010 bereits mit Ulrike Nuck, Projektleiterin ‚Tierleben‘ über die katastrophalen Zustände in den Schweineställen in Vorarlberg und dem Rest Österreichs und nun, fast ein Jahr später, erscheinen diese Aufnahmen seitens der Tierschutzorganisation VGT, Verein gegen Tierfabriken.









VOL.at konfrontierte Landesveterinär Erik Schmid und den Obmann des Schweinezuchtverbandes mit den erschreckenden Bildern.
Verendete Tiere, Verletzungen, Platzmangel und Exkremente – diesen Anblick bot sich Tierschützern in Schweineställen in Vorarlberg. Im August 2011 schauten anonyme Tierschützer hinter die Kulissen von 22 Schweinebetrieben in Vorarlberg. Dabei entstanden Aufnahmen, die einem das Blut in den Adern stocken lässt. „Die Zustände von allen 22 besuchten Schweinebetrieben sind katastrophal“, schildert VGT Mitglied David Richter, der die Ergebnisse im Zuge einer Pressekonferenz präsentierte. Von wem genau das Bild- und Videomaterial stammt, konnten die Tierschützer nicht bekannt geben. „Wir sehen nur, dass es um sehr viele leidende Tiere geht – und diesen Zustand sollten wir in den Vordergrund stellen“, meint Richter, bezüglich potenzieller Ankläger, die Mitglieder des Vereins oder Tierschützer bezichtigten sich ‚illegal‘ Zugang zu den Höfen verschafft zu haben.
„Ich bin wirklich froh, dass wir über die Zustände informiert wurden und haben bereits einen Hof ‚geräumt‘“, so Landesveterinär Erik Schmid, gegenüber VOL.at. Die Tiere dieses besagten Hofs waren in einem ‚entsetzlichen Zustand‘. „Wir mussten daher die Schweine umgehend töten“, bedauert Schmid. In Vorarlberg würden jährlich 10 Prozent der Schweinebetriebe geprüft. „Das Problem kann nicht über die Bauern gelöst werden, sondern muss politisch und Seitens des Endverbrauchers in Angriff genommen werden“, erklärt er weiter. Dass die Haltung der Tiere nur ein Bruchteil des Problematik ist, wurde nicht erläutert. Wie in einem Vorbericht von VOL.at bestätigt, werden jährlich 500.000 Schweine lebend abgekocht, da manche durch den elektrischen Schlag nicht sterben, sondern nur bewusstlos werden. „Der Konsument wird genauso belogen, wie es wir werden – es gibt kein ‚Ländleschwein‘“, sagt der Landesveterinär.
Ebenfalls in der Pressekonferenz anwesend war Andreas Hagspiel, Obmann des Vorarlberger Schweinzuchtverbands. „Die Leute die bei den Bauern eingestiegen sind, sind Kriminelle“, empört sich Hagspiel. Er habe kein Verständnis für solche Menschen und habe selbst nichts zu verstecken. „Ich möchte erst genau wissen, wer diese Aufnahmen wo und wann gemacht hat. Ansonsten kann dies nicht ernst genommen werden“, dementiert Hagspiel.


(Quelle: vol.at/VGT von anonym)