28 August 2011

«Irene» fordert die ersten drei Todesopfer: Hunderttausende ohne Strom!

Der gewaltige Hurrikan «Irene» hat an der Ostküste der USA am Samstag mindestens drei Menschen das Leben gekostet. In etwa 600'000 Haushalten fiel der Strom aus.



Etwa 2,3 Millionen Einwohner wurden aufgefordert, sich vor dem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde in Sicherheit zu bringen. Meteorologen gehen davon aus, dass «Irene» auf dem weiteren Weg Schäden in Milliardenhöhe verursachen würde.

Im US-Staat North Carolina wurde ein Mann von einem Ast erschlagen, wie die Behörden in Nash County mitteilten. Im Staat Virginia wurden durch umstürzende Bäume ein elfjähriger Junge und der Insasse eines Autos getötet.

In einigen Küstenstädten kam es zu ersten Überschwemmungen. Riesige Wellen schlugen bis über die Ufer hinaus und erreichten Wohnhäuser und Hotels. In vielen Regionen kam es zu heftigem Regen. In sechs Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.

Die von «Irene» betroffene Region gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der USA. In dem erwarteten Korridor des Hurrikans leben rund 65 Millionen Menschen.


Bangen in New York
Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg erklärte, die etwa 370´000 Bewohner der gefährdeten Stadtteile müssten sofort ihre Häuser verlassen. Der öffentliche Nahverkehr wurde ab dem Mittag (Ortszeit) eingestellt – zum ersten Mal überhaupt wegen einer Naturkatastrophe.

In New Jersey und Philadelphia wurden ebenfalls Einschränkungen im Nahverkehr angekündigt. Fluggesellschaften strichen mehr als 8300 Flüge für das Wochenende. Die Swiss annullierte für Samstag und Sonntag die Flüge nach New York und für Sonntag auch die Verbindung nach Boston. Insgesamt fielen fünf Flüge ab Genf und Zürich und auch die Rückflüge aus.

Bloomberg räumte ein, die Evakuierung der gefährdeten Gebiete nicht erzwingen zu können. «Aber wenn Sie sich nicht daran halten, werden möglicherweise Menschen sterben», sagte er. Die Bewohner der von Überschwemmungen gefährdeten Stadtteile forderte er auf, die Anweisungen zu befolgen und ihre Häuser sofort zu verlassen.

«Wartet nicht, zögert nicht», sagte auch US-Präsident Barack Obama, der seine Ferien um einen Tag verkürzte und am Freitagabend nach Washington zurückkehrte. Am Samstag besuchte er die Einsatzzentrale der Katastrophenschutzbehörde FEMA.

Der gefürchtete Hurrikan «Irene» hatte am Samstag die US-Ostküste erreicht. Erste Ausläufer des Wirbelsturms peitschten über den US- Bundesstaat North Carolina und brachten heftige Winde, Starkregen und hohe Brandungswellen.


Schwächer aber «extrem» gefährlich
Mit einer Geschwindigkeit von 150 Kilometer pro Stunde schwächte sich «Irene» zwar ab zu einem Hurrikan der Kategorie 1. Meteorologen warnten trotzdem weiterhin vor einem gefährlichen und starken Sturm. Den Prognosen zufolge bleibt «Irene» ein Hurrikan und nimmt am Sonntag Kurs auf Maryland, New Jersey und New York.

Dort unternahmen die Bewohner weitere Hamsterkäufe, versorgten sich mit Wasser, Essen, Batterien, Taschenlampen und Generatoren. Viele verbarrikadierten ihre Häuser. Mehrere Bundesstaaten erklärten den Notstand.

In der Karibik hat «Irene» – der erste Hurrikan der diesjährigen Saison im Atlantik – laut des Risikoschätzers AIR bereits versicherte Schäden von 1,1 Milliarden Dollar verursacht. Nun ist «Irene» der erste Wirbelsturm seit «Ike» 2008, der das US-Festland erreicht.


(Quelle: sda)