22 August 2011

Fall Natascha Kampusch: Mitwisser in Schutzhaft?

Laut Medienberichten soll jener in Haft sitzende Mann, der sich selbst der Mitwisserschaft im Entführungsfall Natascha Kampusch bezichtigt, zu seinem eigenen Schutz in ein anderes Gefängnis gebracht worden sein. Dies soll zudem mit einer Bombendrohung gegen die Wiener Gebietskrankenkasse zusammenhängen.

Zunächst war der Mann in einer Außenstelle der Justizanstalt Stein inhaftiert gewesen. Mittlerweile sollen Drohungen gegen seine Person dazu geführt haben, dass er zu seinem Schutz in ein anderes Gefängnis verlegt wurde.

Wie die Tageszeitung "Österreich" vergangene Woche berichtete, habe "Arthur K." zu den immer wieder auftauchenden Gerüchten über ein angebliches Entführungsnetzwerk im Fall Kampusch mittels Brief an die Staatsanwaltschaft Innsbruck neue Details zu dem Fall aufgetischt. Gegen den angeblichen Mitwisser lief laut der Zeitung ein Besachwaltungsverfahren.

K. sei laut jüngsten Berichten von "Österreich" nun Opfer von Drohungen geworden und nicht mehr sicher. Sowohl gegen ihn als auch gegen seine Lebensgefährtin seien anonyme Morddrohungen eingelangt.

Bombendrohung gegen Wiener Gebietskrankenkasse

Ein Hintergrund soll eine Bombendrohung sein, die vergangenen Freitag bei der Wiener Gebietskrankenkasse eingelangt war. Polizeisprecher Roman Hahslinger schilderte auf Anfrage von Vienna Online den Vorfall so: "Ein Drohschreiben ist am Freitag im 10. Bezirk bei der Gebietskrankenkasse eingelangt. Das Gebäude wurde geräumt, rund 500 Angestellte mussten draußen bei den Twin Towers abwarten."

Die Polizei habe das Gebäude danach akribisch durchsucht, die Bombendrohung stellte sich schließlich als falscher Alarm heraus. Noch gibt es keine Hinweise auf den Schreiber; die Polizei untersuche derzeit den Drohbrief nach Spuren.

Lebensgefährtin von Arthur K. Angestellte bei Gebietskrankenkasse

Der Zusammenhang, der nun ins Licht rückt: Die Lebensgefährtin von Arthur K., dem vermeintlichen Mitwisser im Fall Kampusch, arbeite bei der Wiener Gebietskrankenkasse, so Hahslinger. Gab es einen Zusammenhang mit der Bombendrohung? "Nicht direkt," meint der Polizeisprecher.

Die Zeitung "Österreich" wiederum schreibt, dass es sich die Drohung konkret gegen die Frau und Arthur K. gerichtet haben sollen. Die Ermittlungen der Wiener Polizei gegen den anynomen Bombendroher sind im Gange.


(Quelle: Red./APA)