12 August 2011

Dieses Erfolgsrezept regt zum Nachkochen an

Die schottische Sängerin Amy Macdonald stand den VN Rede und Antwort.











Travis“ und Pete Doherty haben dich inspiriert, Musik zu machen. Kannst du uns mehr davon erzählen?

Amy Macdonald: Es fühlt sich an, als ob das ewig her ist. Es war ihre Musik, die mich inspiriert hat, die Lieder, die sie geschrieben haben. Die Melodien und ihr Stil waren so einprägsam und für mich zudem einfach, nachzuspielen. So hab ich mir das Gitarrespielen beigebracht.    


Bist du je mit ihnen aufgetreten?    
Macdonald: Nicht direkt. Aber „Travis“ sind mal auf dem selben Festival in Tromso in Norwegen aufgetreten wie ich. Auch die „Sex Pistols“ waren damals dabei – das war ein ziemlich wilder Mix. Ich habe „Travis“ dann getroffen und mich mit Fran Healy, dem Sänger, unterhalten. Sie waren so freundlich zu mir und es hat sich einerseits fantastisch, zur gleichen Zeit aber auch schräg angefühlt, mit der Band, die mich inspiriert hat, auf dem selben Festival zu spielen. Pete Doherty habe ich mal in einer Fernsehshow kennengelernt. Er wollte meine Gitarre ausleihen und war sehr höflich und freundlich – und auch etwas schüchtern. Es ist so schade, dass er immer wieder mit seinen Drogenproblemen zu kämpfen hat. Seine Musik ist für so viele Leute der Soundtrack ihres Lebens.

Mit wem würdest du gerne gemeinsame Sache machen?
Macdonald: Ein Duett mit Chris Martin von Coldplay wäre ein absoluter Traum. Oder auch mit Bruce Spring- steen, er ist legendär.

Inwiefern hat sich dein Leben in den letzten Jahren verändert?
Macdonald: Mein erstes Album ist vor vier Jahren in England veröffentlicht worden – seitdem bin ich nicht wirklich zur Ruhe gekommen. Ich habe jetzt zum ersten Mal die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was in den letzten Jahren alles geschehen ist. Es ist irgendwie so bizarr. Ich meine, ich habe meine Songs in meinem Schlafzimmer geschrieben und mich gefragt, ob wohl jemand meine Musik mag. Jetzt habe ich drei Millionen Alben verkauft und trete bei Konzerten wie etwa bei euch in Rankweil auf. Es fühlt sich so surreal an. In meinem Privatleben hat sich aber nichts verändert. Ich lebe nach wie vor in Glasgow, treffe mich mit meinen alten Freunden und meiner Familie. Das fühlt sich gut an, ich mag es, wenn die Dinge so normal wie möglich bleiben.    


Du betonst immer wieder, dass du nicht gerne im Mittelpunkt stehst, dass dir der Rummel um deine Person sogar unangenehm ist.    
Macdonald: Ja, es ist mir wirklich unangenehm. Allein schon, wenn man ein Foto von mir macht, weiß ich nie, wie ich mich hinstellen soll. Das Team um mich herum und auch meine Freunde und Familie sind zudem nicht unbedingt die Art Menschen, die mir ständig schmeicheln. Sie schauen schon dazu, dass ich am Boden bleibe.

Was glaubst du, ist der Grund für deinen Erfolg?
Macdonald: Wenn ich darauf eine Antwort hätte, würde ich das Rezept dafür abfüllen und verkaufen (lacht). Aber Scherz beiseite: Ich versuche einfach, anständige und ehrliche Musik ohne große Tricks zu machen. Meine Fans haben aber wohl am ehesten eine Antwort auf deine Frage.

Viele deiner Songs sind autobiografisch, manche auch sehr persönlich. Für wen ist „Love Love“ geschrieben?
Macdonald: Aah, das darf ich nicht verraten. Ich mag es aber sowieso viel lieber, wenn ich die Bedeutung eines Songs den Hörern nicht vorwegnehme. Jeder soll selbst interpretieren, was er daraus interpretieren will.

Welches deiner Lieder magst du am liebsten?    
Macdonald: Das ändert sich von Zeit zu Zeit. Ich mag es, wie die Fans auf bestimmte Songs reagieren – nichts kann ein tolles Publikum schlagen und die Momente, die man bei einem Konzert gemeinsam erlebt.

Was glaubst du, würdest du machen, wenn du mit deiner Musik nicht erfolgreich wärst? Ich hab gelesen, dass du gerne Geografie studieren würdest.
Macdonald: Ja, ich wollte eigentlich immer Geo- Lehrerin werden. Aber ich bin ja noch jung und kann immer noch zur Uni gehen. Hoffentlich kann ich meinen Lebensunterhalt aber noch ein paar Jahre mit meiner Musik bestreiten.

Was können wir uns von deinem Auftritt am Montag in Rankweil erwarten?    
Macdonald: Ich werde mit meiner ganzen Band vor Ort sein und wir werden gemeinsam eine schöne Mischung meiner Songs spielen – „This Is The Life“ und „Love Love“ natürlich inklusive.

Amy Macdonald gastiert im Zuge der „25 Jahre Altes Kino“- Feier am kommenden Montag, 15. August, am Rankweiler Marktplatz. Karten gibt es bei Musikladen Concerts und an der Abendkassa.


(Quelle: VOL/EPA)