25 August 2011

Broschüre zum Lebensende der evangelischen Kirchen

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat am Donnerstag eine umfassende Orientierungshilfe zum Thema Lebensende in deutscher Sprache vorgestellt. Der evangelische Bischof Michael Bünker, der auch Generalsekretär der GEKE ist, bezeichnete die Broschüre "Leben hat seine Zeit, Sterben hat seine Zeit" bei der Präsentation als "Grundlage zur öffentlichen Diskussion und Orientierung". 

Im Mai 2011 erschien die englische Ausgabe, jetzt wurde die deutschsprachige Übersetzung veröffentlicht. Angesprochen werden Fragen des Sterbens aus Sicht der Theologie, Medizin, des Rechts und der Seelsorge, wie etwa das Aussetzen lebensverlängernder Maßnahmen, die Palliativpflege, die Sterbehilfe und die Suizidhilfe.
 
Die Themen "sollten selbstverständlicher Standard" in all diesen Bereichen sein, so Bünker. Der Theologe Ulrich Körtner für den Fachkreis Ethik der GEKE konstatierte, Sterben habe sich "durch medizinische Fortschritte verändert". Er sprach als Beispiele komplexe Themen wie Schmerztherapie und das Aussetzen lebensverlängernder Maßnahmen an. Die Bandbreite der ethischen Erwägungen reicht den Ausführungen zufolge vom Recht auf ein Leben bis zum natürlichen Ende bis hin zu einem möglichen Behandlungsverzicht. Es gebe durchaus Situationen, in denen ein Therapiestopp ethisch gerechtfertigt sei, führte Körtner aus.
Die GEKE vereint 105 protestantische Kirchen in 30 Ländern. Die Geschäftsstelle des Dachverbands ist in Wien angesiedelt.


(Quelle: vol.at)