12 August 2011

Autofahrerclubs mit Kritik an Spritpreis- Hoch

ÖAMTC und ARBÖ bemängeln zu zögerliche Weitergabe von Preisvorteilen an den Zapfsäulen.

Die Spritpreise haben bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) oberste Priorität, wie aus dem gestern veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Unter die Lupe genommen wird etwa der Preis- Einfluss bestimmter Wochentage, Feiertage oder des Ferienbeginns, ferner wurden die Effekte der OMV- Normverkaufspreise auf die Preise an den Tankstellen bewertet. Eine Arbeit, die ihre Fortsetzung finden wird, zumindest wenn es nach den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ geht. Denn diese üben erneut massive Kritik an OMV & Co. Während der Rohölpreis der Marke Brent innerhalb einer Woche von 116 Dollar auf aktuell knapp unter 104 Dollar pro Fass purzelte, wurde der Preisverfall an den Zapfsäulen nur zögerlich weitergegeben, so der Vorwurf – auch wenn ein direkter Zusammenhang zwischen Rohöl und Spritpreis nicht gegeben ist, wie auch die Autofahrerclubs zugeben. Experten sagen, dass der tatsächliche Preis pro Fass Brent derzeit bei rund 70 bis 80 Dollar liegen würde. Der Rest werde von Spekulanten erzeugt. „Man darf jetzt nicht den Fehler machen, einen unmittelbaren Vergleich zwischen Rohöl- und Spritpreisen zu ziehen“, betont ARBÖ- Sprecher Thomas Woitsch. Auch wenn der Spritpreis tendenziell mit dem Rohölpreis nach unten wandert – die Spritpreise würden an den Rohstoffbörsen in Amsterdam und Rotterdam gemacht. „Die Preise werden seit geraumer Zeit von Spekulanten erzeugt“, kritisiert der ARBÖ- Sprecher. Klare Worte findet auch Jürgen Wagner, Sprecher des ÖAMTC Vorarlberg. „Während steigende Rohölpreise sofort weitergegeben werden, verzögert sich die Weitergabe der Preisvorteile ständig“, kritisiert er. Die Spritpreise seien bereits ausgesprochen volatil, entsprechend wichtig sei Fairness gegenüber den Kunden – auch wenn das marktwirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage seine Anwendung finde. Laut Wagner liege der Spritpreis derzeit 1,5 bis 2 Cent über dem realen Wert. „Und das hat natürlich auch mit der Reisezeit zu tun“, sagt er.

BWB mit Ergebnissen

Die BWB kam bei ihren Untersuchungen im vergangenen Jahr indes zu folgendem Ergebnis: Allgemein wurde eine Verbilligung bei Benzin und Diesel jeweils an Montagen und in abgeschwächter Form auch an Dienstagen festgestellt. Denen gegenüber standen Preiserhöhungen von Mittwoch bis Freitag sowie eine Stagnation bzw. ein leichter Rückgang an den Wochenenden. Eine statistische Bestätigung für eine Spritpreiserhöhung vor Feiertagen fand die BWB allerdings nicht heraus. Nach den Feiertagen kam es hingegen zu Preissenkungen.


(Quelle: VN)