18 Juli 2011

Wachstum: Vorarlberg ist weiter Spitzenreiter

Die Wirtschaft im Land wird heuer um 3,5 Prozent wachsen, Österreich um 3,1 Prozent.



„Auch wenn Vorarlberg im Gefolge der europaweiten Abschwächung ebenfalls ein etwas geringeres Wachstum im zweiten Halbjahr zu erwarten hat, wird es heuer mit 3,5 Prozent gemeinsam mit Oberösterreich Wachstumsspitzenreiter unter den Bundesländern Österreichs sein“, meint Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, gegenüber den VN. Die Ökonomen der Bank Austria gehen heuer von einem Wirtschaftswachstum in Österreich von 3,1 Prozent und von 1,8 Prozent im Jahr 2012 aus.

Und Bruckbauer weiter: „Auch bei der Vorarlberger Industrie zeigen sich erste Anzeichen einer leichten Abschwächung der starken Dynamik der letzten Monate, allerdings bleibt das Wachstum weiterhin über dem Durchschnitt Österreichs. Auch die Beschäftigung steigt in Vorarlberg weiter an, ebenfalls dynamischer als im Schnitt der anderen Bundesländer. Besonders beeindruckend ist noch immer der starke Rückgang der Arbeitslosenquote, die nun schon deutlich unter 6,0 Prozent liegt.“ Laut Bruckbauer verstärke sich in allen wichtigen Exportländern Österreichs die konjunkturelle Abschwächung, und nach Monaten des Optimismus wird „von der Mehrheit der österreichischen Industriebetriebe kein weiteres Wachstum mehr erwartet“, so Bruckbauer. Dies gelte zwar noch nicht für Österreichs und Vorarlbergs wichtigsten Handelspartner Deutschland, wohl aber für viele andere Exportmärkte. Nach dem Erreichen des Vorkrisenniveaus in vielen Bereichen fehlen zunehmend Impulse für einen anhaltenden Aufschwung.

Mehr Investitionen

Trotz der sinkenden Stimmung der Industrie werden die Investitionen weiter zulegen. „Nach der starken Erholung der letzten Monate und der langen Zurückhaltung in der Krise werden die Investitionen auch bei nun sinkender Stimmung in den kommenden Quartalen wachsen“, so Bruckbauer. Unklar bleibe weiterhin die Auswirkung der aktuellen Vertrauenskrise im Euro- Raum auf die realwirtschaftliche Entwicklung. „Klar ist jedoch, dass auch bei Überwindung der jetzigen Schwierigkeiten die kommenden Jahre von einem schwachen Wirtschaftswachstum geprägt sein werden“, sagt Bruckbauer abschließend.


(Quelle: VN)