28 Juli 2011

Telefonat falsch interpretiert: Das hat das DSK-Zimmermädchen wirklich gesagt

 Ein Telefon-Mitschnitt soll belegen, dass das Zimmermädchen im Vergewaltigungs-Prozess um Dominique Strauss-Kahn nicht aufs Geld aus ist.

«Keine Sorge. Der Kerl hat viel Geld, ich weiss, was ich tue», habe das Zimmermädchen Nafissatou Diallo (32) am Tag nach dem Skandal mit Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn (62) einem Freund gesagt, hiess es bisher. Diese Aussage hatte ihr den Ruf einer berechnenden Lügnerin eingebracht, die aus dem Vergewaltigungsvorwurf einen finanziellen Vorteil schlagen wollte.

Ihr Anwalt bestreitet jetzt gemäss der «New York Times» die Aussage. Die Aufzeichnungen des Telefonats mit einem Freund, der wegen Drogendelikte im Knast ist, seien falsch übersetzt worden. Diallo habe ihm gesagt, dass Leute aus Frankreich anrufen und ihr mitteilen würden, Strauss-Kahn sei reich und mächtig. Dann habe der inhaftierte Dealer geantwortet: «Du wirst viel Geld bekommen.»

Zimmermädchen will Ziviklage


Das Zimmermädchen wirft Strauss-Kahn vor, es Mitte Mai sexuell angegriffen zu haben. Nachdem Anfang Juli massive Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit aufkamen, kam Strauss-Kahn unter Auflagen aus seinem Hausarrest frei.

Sollte das Verfahren eingestellt werden, will Diallo eine Zivilklage einreichen. Dies teilte ihr Anwalt nach einem achtstündigen Gespräch mit der Afrikanerin mit. Der nächste Gerichtstermin soll am 23. August stattfinden.

In einer Medienkonferenz sagte Diallo heute, sie habe ihrer Tochter versprochen, stark zu sein. «Stark für alle Frauen auf der Welt.»

«Wir weinen jeden Tag»


«Wir sind die letzten zwei Monate durch eine harte Zeit gegangen», sagte Diallo über sich und ihre Tochter. «Wir weinen jeden Tag. Wir können nicht schlafen.» Sie versicherte, vieles, was über sie gesagt wurde, sei nicht wahr. Deshalb sei sie in die Öffentlichkeit gegangen.«Was mir passiert ist, soll keiner Frau auf der ganzen Welt passieren», sagte Diallo in ihrer kurzen Ansprache. Die Medienkonferenz in einem überfüllten Kirchenzentrum wurde von der afrikanischen Gemeinde und Unterstützern Diallos organisiert. Sie würden «unsere Schwester» bis zum Ende unterstützen.

(Quelle: blick.ch)