16 Juli 2011

Dr. Dollas Diagnose (20) : Was der Mediziner zum Frauenfußball sagt

Immer mehr Mädchen und Frauen in Deutschland spielen Fußball. Und durch die Frauen-WM könnte das Interesse noch einmal wachsen. Doch welche speziellen Risiken für den weibliche Organismus gibt es dabei?


Fußball ist in Deutschland ein Volkssport. Untersuchungen zeigen, dass fast die Hälfte aller Deutschen sich für Fußball begeistern, darunter immer mehr Frauen und Mädchen. Dabei ist Fußball auch gut für Gesundheit und Figur. Denn wer sich bewegt, bleibt gesund. Und durch Training gibt es einen Muskelzuwachs und zusätzlich wird die Fettverbrennung intensiviert.


Es gibt Untersuchungen die belegen, dass die positiven Auswirkungen des Fußballspielens auf Muskeln, Herz und Knochen ausgeprägter sind als beim Joggen. Weiterhin verbrennt durch die unterschiedliche Belastung vieler Muskeln eine 60 Kilogramm schwere Spielerin während eines Spiels meist mehr als 1.000 Kilokalorien, eine gleichgewichtige Joggerin dagegen nur ca. 400 Kilokalorien. Zwar sanken auch bei den Joggern Puls und Fettmasse. Jedoch zeigten die Kicker deutlich verbesserte Cholesterinwerte. Und das Körpergewicht kann sich reduzieren.

Auch bei den Frauen ist Fußball in den letzten Jahren schneller und dynamischer geworden. Das bedeutet aber auch, dass sich die Zahl der Verletzungen erhöht hat. Im Viertelfinale gegen Japan musste beispielsweise Deutschlands Kim Kulig mit einem Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Zwar scheint es, als spielten Frauen insgesamt vorsichtiger und reagierten früher auf bestimmte Signale ihres Körpers, dennoch sind derart schwere Verletzungen nie völlig auszuschließen.

Hoffen wir, dass es auch trotz des Ausscheidens der deutschen Frauennationalmannschaft viele Mädchen und Frauen zunehmend Spaß am Fußballspielen haben. Denn die positiven Auswirkungen auf den Körper übertreffen die Verletzungsrisiken bei weitem.


(Quelle: tagesspiegel.de)