Der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, hat am Samstag bei einem Besuch in Wien eine Entscheidung des Europäischen Rates zu einem weiteren Griechenland- Rettungspaket gefordert. Er hoffe, das Treffen der EU- Staats- und Regierungschefs am Donnerstag in Brüssel werde dafür entscheidend sein. "Es ist Zeit, eine Entscheidung zu treffen", sagte Buzek.
Auf die Frage, ob er sich für eine größere Beteiligung des Europäischen Parlaments an der Griechenland- Rettung ausspreche, sagte Buzek, es gebe "starke Unterstützung" aus dem Parlament für den EU- Rat. "Vom Beginn der Krise im Jahr 2008 an haben wir jeden Vorschlag zu einer stärkeren EU- Beteiligung an der Führung unserer Wirtschaft unterstützt, und uns für mehr Solidarität im Fall angeschlagener Länder ausgesprochen", sagte der liberalkonservative Politiker, der von 1997 bis 2001 polnischer Premier war und seit 2009 an der Spitze des EU- Parlaments steht.
Die griechische Regierung und das Parlament in Athen hätten ihrerseits Verantwortung gezeigt und Reformen beschlossen, darum gebe es eine Verpflichtung der EU- Staaten zu "Solidarität" mit dem finanziell angeschlagenen Mittelmeerstaat.
"Es ist wichtig zu verstehen, dass wir mit der Hilfe für Griechenland uns selbst helfen", sagte Jerzy Buzek. Dieses Argument hatte der EU- Parlamentspräsident bereits vergangene Woche bei einem vorhergehenden Besuch in Wien in einer Rede vor dem EU- Hauptausschuss des Nationalrats vorgebracht. Jegliche Eskalation der Schwierigkeiten Griechenlands führe zu Problemen in allen Mitgliedstaaten der EU. "Ein Bankrott Griechenlands würde zu einer Schwächung der Realwirtschaft und einer steigenden Arbeitslosenrate führen", sagte Buzek.
(Quelle: vol.at)
