25 August 2011

"Vorarlberg erfüllt die Schweinefleischkriterien nur selten"

22 Schweinemasthöfe wurden in Vorarlberg durch anonyme Tierschützer in miserablem Zustand dokumentiert. Im Land mit besonderem Fokus auf Produkte mit Nachhaltigkeit und Regionalität werden entsprechende Schweinefleischartikel auch im regionalen Markt verkauft.

Lebensmittelketten wie Spar oder Sutterlüty werben mit Produkten aus der Region und sollen den qualitativen Hochgenuss diverser Lebensmittel des Ländles unterstreichen. VOL.at fragte nach, wie diese Unternehmen die Herkunft des Fleisches aus der Region prüfen.

„Wir sind schockiert über die Zustände in diesen Schweinemastbetrieben“, sagt Ernst Marte, Tann Fleischwaren in Dornbirn. Die Spar Fleischmarke hätte nur sieben bis acht Prozent an Selbstversorgung durch Schweinfleisch aus Vorarlberg. „Wir haben nur zwei Schweinefleischlieferanten aus Vorarlberg – wir wünschten uns jedoch mehr“, schildert Marte gegenüber VOL.at. Leider würden nur eine Handvoll Schweinemastbetriebe über das AMA Gütesiegel verfügen, was für das Unternehmen ein Grundkriterium wäre. „Der Kontakt zu diesen beiden Lieferanten in Düns und Langen bei Bregenz ist ausgezeichnet und wir vertrauen darauf, dass diese Tiere Artgerecht gehalten werden“, so Marte. Man würde weitere Kooperationen mit einheimischen Schweinezüchtern und –mastbetrieben begrüßen.

Alexander Kappaurer, Geschäftsleitung Sutterlüty, betont, dass es nur Fleisch aus ausgewählten Betrieben ins Regal schaffen würde. „Wir haben derzeit nur einen Lieferanten aus Vorarlberg, der uns Schweinefleisch von Strohschweinen liefert“, erklärt Kappaurer. Auch hier zeichnet sich die sogenannte Regionalität in den Supermarktregalen nur gering ab. „Grundsätzlich möchten wir kein Fleisch von Tieren auf Spaltenböden aus Vorarlberg in unser Sortiment aufnehmen“, meint er. Hauptsächlich würden die nicht regional vertretenen Produkte jedoch aus Oberösterreich stammen. „Es handelt sich auch dort um kleinstrukturierte Betriebe – ohne Massentierhaltung“, gibt er bekannt. Auf die Frage, ob sich Sutterlüty selbst von der Tierhaltung in den vermeintlichen Kleinbetrieben in Oberösterreich überzeugt hätte, meint Kappaurer: „Nach diesem Skandal, würde ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen – aber natürlich vertrauen wir auf die Richtigkeit der Darstellungen der Landwirte.“

Der Vorarlberger Metzgerverband berief sich auf vertrauenswürdige Lieferanten und durch Tierärzte zertifiziertes Schweinefleisch.


(Quelle: vol.at)