29 August 2011

Verspätungen bei griechischem Sanierungsprogramm möglich

Beim griechischen Sanierungsprogramm gibt es nach Medienberichten erneut Verspätungen. Die konservative Athener Zeitung "Kathimerini" und die regierungsnahe Athener Sonntagszeitung "To Vima" berichteten am Sonntag übereinstimmend, erste Prüfungen seien nicht befriedigend ausgefallen.

Bis Anfang September untersucht die sogenannte Troika aus EU, IWF und EZB die jüngsten Sparbemühungen. Danach kann die nächste Tranche der Griechenlandhilfe in Höhe von 8 Mrd. Euro bis Ende September ausgezahlt werden.

Kein Verkauf um jeden Preis 

Eine erste Gruppe von Kontrolleuren von Europäischer Union (EU) , Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) sollen Kreisen zufolge festgestellt haben, dass Athen noch nicht richtig mit dem Verkauf von Staatsimmobilien und Unternehmen begonnen habe. Athen hingegen besteht darauf, Staatseigentum nicht "zu Minimalpreisen" zu verkaufen, wie ein hoher Beamter des Finanzministeriums der dpa am Sonntag sagte: "Wenn alle wissen, dass du dringend Geld brauchst - und du hast es herausposaunt - dann kann keiner erwarten, dass man einen vernünftigen Preis für seine Wohnung bekommt."

Athen hatte sich verpflichtet, bis Ende 2015 rund 50 Mrd. Euro durch den Verkauf von Immobilien und staatlichen Unternehmen zu kassieren. In den kommenden Tagen werden nun auch die führenden Beamten der Troika in Athen erwartet. Von ihren Feststellungen hängt ab, ob Griechenland die nächste Tranche bekommt. Das Ergebnis ihrer Kontrollen wollen die Troika- Experten den Finanzministern der Eurogruppe und der EU voraussichtlich Mitte September vorlegen.

Die griechische Wirtschaft war im Vorjahr um 4,5 Prozent geschrumpft und wird nach Schätzungen des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos in diesem Jahr "um mindestens" 5 bis 5,5 Prozent schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 16,2 Prozent und weist eine stark steigende Tendenz auf.


(Quelle: APA)