Nach einer Serie von Zusammenstößen zwischen Papstgegnern und Teilnehmern des katholischen Weltjugendtages in Madrid haben Vertreter beider Seiten Versöhnung gefeiert.
Etwa 100 Anhänger der spanischen Protestbewegung der "Empörten" kamen in der Nacht zum Samstag spontan mit jungen Katholiken zu einer friedlichen Diskussionsrunde zusammen.
Bei der Debatte auf dem Platz Puerta del Sol unter dem Slogan "kollektive Umarmung" bezeichneten beide Seiten die Zwischenfälle der vergangenen Tage am Rande des Besuchs von Papst Benedikt XVI. als "bedauerlich". Ein Teilnehmer sagte nach Angaben des staatlichen spanischen Rundfunks RNE: "Wir sollten uns alle respektieren, egal welchen Glaubens wir sind."
In den vorangegangenen Nächten hatten Papstgegner und Pilger sich wiederholt Rangeleien geliefert und beschimpft. Die Polizei musste eingreifen, um schlimmere Auseinandersetzungen zu verhindern. In der Nacht zum Sonntag demonstrierten erneut Papstgegner gegen ein angeblich zu hartes Vorgehen der Sicherheitskräfte. Die Kundgebung verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Am Samstagvormittag fand auf dem Weltjugendtag eine Messe mit Benedikt XVI. statt. Benedikt kam für den Gottesdienst mit jungen Seminaristen in der Almudena- Kathedrale zusammen. Dabei bekräftigte er unter anderem die Bedeutung der Ehelosigkeit von Priestern in der katholischen Kirche. Gott zu dienen inspiriere zu der Entscheidung, den Zölibat zu leben, sagte der Papst.
Auf Benedikts Programm stehen am vorletzten Tag des Glaubensfestes auch der Besuch eines Zentrums für Menschen mit Behinderungen und am Abend die Teilnahme an einer Gebetswache mit jungen Katholiken am Flughafen Cuatro Vientos. Am Freitagabend hatte der Papst zusammen mit Hunderttausenden Menschen einer Kreuzwegandacht im Herzen von Madrid beigewohnt.
(Quelle: APA)