US- Verbraucher packt die Angst vor einer Rezession

Die Angst vor einem Rückfall der USA in die Rezession hat nun auch die Verbraucher erfasst: Sie blicken so skeptisch auf die Konjunktur wie seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr.

Der entsprechende Index von Reuters und der Universität Michigan sackte im August nach vorläufigen Berechnungen vom Freitag auf 54,9 Punkte von 63,7 Zählern im Vormonat ab.

Amerikaner rechnen mit schweren Zeiten

Dies ist der niedrigste Stand seit Mai 1980, als die Amerikaner ebenfalls eine konjunkturelle Durststrecke durchlebten. Drei Viertel aller Befragten rechnen damit, dass die USA schweren Zeiten entgegengehen. Zwei Drittel der Amerikaner meinen, dass sich die Wirtschaftslage verschlechtert hat. Die US- Börsen gaben nach den überraschend schlechten Daten des von Anlegern und Volkswirten starkt beachteten Michigan- Index einen Teil ihrer Gewinne ab.

 

Experten hatten nicht mit einem derartigen Einbruch des Verbrauchervertrauens gerechnet. Die Herabstufung der USA durch die Ratingagentur S&P vom vorigen Freitag dürfte allenfalls den negativen Trend verstärkt haben, der bereits vorgezeichnet gewesen sei, hieß es. Fachleute verweisen darauf, dass die Skepsis im zweiten Jahr der wirtschaftlichen Erholung in den USA nun sogar tiefer sitzt als am Höhepunkt der Krise nach der Lehman- Pleite: "Offensichtlich sind viele Verbraucher zusehends davon überzeugt, dass eine neue Rezession heraufzieht", warnte Ökonom Vimombi Nshom von IFR Economics.

Vertrauen in politische Führung erschüttert

Auch die anhaltend trübe Lage auf dem Arbeitsmarkt drückt auf die Stimmung der Verbraucher, zudem sorgte die wochenlange Hängepartie und das politischen Gezerre um eine Erhöhung der Schuldenobergrenze im Kongress für Verunsicherung. Der Streit hat zugleich das Vertrauen der Amerikaner in die politische Führung erschüttert. "Niemals zuvor in der Geschichte der Umfrage haben so viele Befragte spontan die Rolle der Regierung so negativ beurteilt", sagte Umfragedirektor Richard Curtain.


(Quelle: APA)