18 August 2011

Saab - Schwedische Behörde könnte Insolvenzverfahren anordnen

Zulieferer des klammen schwedischen Autoherstellers Saab haben sich an die staatliche Konkursaufsicht gewandt, die ein Insolvenzverfahren anordnen könnte. Die Konkursaufsicht Kronofogden teilte am Mittwoch mit, dass die beiden Zulieferer Infotiv aus Schweden und Kongsberg aus Norwegen insgesamt 369.000 schwedische Kronen (40.246 Euro) von Saab verlangten.

Sollte der Autohersteller diese Summe nicht bis Montag bezahlen, würden 14 weitere Gläubiger folgen, bei denen Saab mit insgesamt umgerechnet 4,5 Mio. Euro in der Kreide stehe. "Wenn wir feststellen, dass Saab seine Schulden nicht bezahlen kann, dann können die Gläubiger ein Insolvenzverfahren fordern", sagte ein Sprecher der Konkursaufsicht.
Kronofogden begann am Mittwoch damit, die Kontostände von Saab abzufragen. "Es ist ja nicht unmöglich, dort Geld zu finden", sagte der Sprecher. Der Besitzer von Saab, Swedish Automobile, habe schließlich neue Aktien ausgegeben. Sollte die Behörde kein Geld ausfindig machen, müsste sie damit beginnen, das Inventar von Saab zu registrieren, um es eventuell zu verkaufen.
Zulieferer Kongsberg versicherte, er wolle Saab nicht in die Insolvenz treiben. Es gehe lediglich darum, sich offiziell in die Schlange derer einzureihen, denen Saab Geld schulde, sagte ein Firmensprecher.

Saab steht vor der Pleite

Die ehemalige Tochter des US- Konzerns General Motors (GM) schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker - heute Swedish Automobile - hatte die Traditionsfirma im vergangenen Jahr für 400 Mio. Euro übernommen, konnte das Steuer trotz Finanzspritzen neu gewonnener chinesischer Partner aber nicht herumreißen. Die Bänder des Werkes in Trollhättan stehen seit Anfang Juni still.
Am Dienstag hatte Saab seine Teilnahme an der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vom 13. bis 25. September abgesagt. Priorität habe das Wiederanfahren der Produktion, sagte eine Sprecherin.


(Quelle: APA)