23 August 2011

Ozonbelastung: Schwitzen ohne Sorge

Die ersten wirklich heißen Tage dieses Sommers lassen im Osten Österreichs die Ozonwarnglocken schrillen. In Vorarlberg seien aber keine rekordverdächtigen Ozon- Werte ermittelt worden.



Laut Vorhersage der Zentralanstalt für Meteo­rologie und Geodynamik (ZAMG) kann es aufgrund des größtenteils wolkenlosen Himmels und der hohen Temperaturen sogar zu Überschreitungen der Ozoninformationsschwelle kommen. Außerdem soll sich der August nach heutigem Dafürhalten zu einem der wärmsten seit Messbeginn entwickeln.

Sommer 2003 war heißer

Nicht so offenbar im Westen. Vorarlberg schwitzt zwar auch, doch die ZAMG in Innsbruck und das Umwelt­institut in Bregenz winken gleichermaßen ab. „Ich habe nichts Rekordverdächtiges gefunden“, sagt etwa Wettermann Dr. Karl Gabl. Und auch Luftgüteexperte Mag. Bernhard Anwander beruhigt: „Wir sind beim Ozon von der Informationsschwelle weit entfernt.“ Das Wetter war schlicht viel zu lange viel zu schlecht. Selbst wenn für die nächsten Tage noch bis zu 35 Grad prognostiziert werden: „Die Temperaturen liegen eineinhalb Grad über dem Durchschnitt, und das ist gar nichts“, relativiert Karl Gabl trocken.
Die Mutmaßungen seiner Wiener Kollegen, der heurige August könnte zu einem der heißesten seit 1767 werden, haben den knorrigen Tiroler sofort veranlasst, in den Wetterannalen zu stöbern. Seine Erkenntnis: Der Sommer 2003 bot mehr Hitze. „Man hat offenbar vergessen, dass es an diesem 15. August gerade einmal 24 Grad hatte“, so Gabl. Danach ging es erst Mitte der Woche langsam aufwärts. Noch kühler präsentierte sich der letztjährige August zum gleichen Zeitpunkt. Nur 21 Grad an Mariä Himmelfahrt und beinahe eisige 15, 18 und 20 Grad an den nachfolgenden Tagen. Dann endlich katapultierte sich der Sommer in die 30- Grad- Zone.

Schwitzende Gletscher

Dass dem August auch heuer nicht zu heiß wird, dafür sorgt eine Störung, die das Land am Wochenende trifft. Laut derzeitigem Stand der meteorologischen Dinge dürfte der Sommer eine kurze Pause machen. Zum Segen der Gletscher, denn die schwitzen auch. So wurden gestern am Brunnenkogel in 3440 Metern Seehöhe erwärmende zwölf Grad gemessen. Von einem bislang „ruhigen Sommer“, was die Ozonbelastung angeht, kann Mag. Bernhard Anwander vom Umwelt­institut des Landes reden. Derzeit steige der Ozonwert zwar relativ rasch, doch es gebe noch genug Luft nach oben. Zum Vergleich: An der Messstelle Lustenau- Wiesenrain etwa lag das Ozonaufkommen gestern bei 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Am Tag davor betrug das Mittel 106 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Den Schatten suchen

Die Informationsschwelle liegt bei 180, die Alarmschwelle bei 220 Mikrogramm pro Kubikmeter. Ein Ansteigen der Ozonkonzentration in die Nähe der Informationsschwelle wäre, so Anwander, möglich. Der vorsichtig prognostizierte Wetterumschwung spricht jedoch dagegen. Trotzdem kann es nicht schaden, gängige Vorsichtsmaßnahmen wie Aufenthalt im Schatten oder Verzicht auf sportliche Tätigkeiten zu beherzigen. Denn: „Bei Ozon gelten die gleichen Verhaltensregeln wie bei Hitze.“


(Quelle: VN)