23 August 2011

ORF-Sommergespräche: Quoten-Tief: Rettet Strache Turnher?

Nach Quotenabsturz muss der ORF ausgerechnet auf Strache hoffen.










Die Doppel-Nummer im Dachfoyer der Hofburg kam nicht an: Mit 306.000 Sehern blieb Eva Glawischnig am vergangenen Freitag deutlich hinter ihrem Vorjahrswert von 557.000, damals hatte neben Thurnher auch der Industrielle Claus Raidl die Grüne interviewt. Bucher hatte vor einer Woche auch nur 318.000 vor die TV-Schirme gelockt.

Einen Total-Flop der diesjährigen Sommergespräche kann heute (um 21.05 Uhr auf ORF 2) nur FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verhindern – dabei liegt die Latte seines Vorjahreswertes mit 617.000 Sehern hoch.

Strache will mit der Krise punkten. So rechnet er in ÖSTERREICH mit einem Zerfall der EU, sollten Pleite-Länder wie Griechenland oder Italien nicht aus der gemeinsamen Währung Euro geworfen werden. Und: Ungeachtet der Prozesse rund um Uwe Scheuch und den Steirer Gerhard Kurzmann (steht im Herbst vor Gericht) hält Strache an seinen Kanzlerträumen für 2013 fest.

Strache: „Die EU fällt auseinander“

ÖSTERREICH: Ein turbulenter Sommer: Sie finden sich nach der Scheuch-Verurteilung wieder klar hinter der SPÖ. Wollen Sie trotzdem Kanzler werden?

Heinz-Christian Strache: Im Sommer war vor allem das FPÖ-Bashing wieder in. Dabei stehen wir vor einer neuen Finanzkrise – und die rot-schwarze Regierung ist untätig.

ÖSTERREICH: Was tun?


Strache: Es gibt zwei Möglichkeiten, um Schaden abzuwenden: Entweder Pleitestaaten wie Griechenland, Italien, Spanien und Portugal werden aus dem Euro entlassen und sanieren sich mit einer weicheren Währung. Oder starke Länder wie Österreich, Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich bilden eine eigene starke Währung – nur so können unsere Vermögenswerte gerettet werden.

ÖSTERREICH: Und wenn das nicht passiert?

Strache: Die Zentralisten träumen von einer EU-Wirtschaftsregierung, anstelle von weniger Zentralismus, da ist von Eurobonds die Rede, deren Ausgabe uns Milliarden und den Triple-A-Status kosten. Wenn so weitergemacht wird, fällt die EU auseinander.

ÖSTERREICH: Und das würden Sie begrüßen?

Strache: Mir wäre es lieber, wenn es ein Europa der zwei Geschwindigkeiten gäbe, in dem wir mit den starken Ländern eng zusammenarbeiten, anstatt in einer Euro-Zwangsjacke.

ÖSTERREICH: Haben Sie Ihr Kanzlerziel aufgegeben?

Strache: Natürlich nicht. Unser Ziel ist es, 2013 Nr. 1 zu werden: Dann kann man an uns nicht vorbei und wir bekommen den Auftrag zur Regierungsbildung. Wir werden es mit personell völlig umgebauten Parteien wie der SPÖ und der ÖVP zu tun haben.


(Quelle: oe24.at/gü/chrissinger.com