28 August 2011

Mann wollte zu Fischer: Geiselnahme im Parlament in Wien

Ein Mann brachte eine Sicherheitskraft in seine Gewalt. Die Polizei überwältigte ihn.


Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat am Samstag gegen 13.00 Uhr im Parlament in Wien eine Sicherheitsmitarbeiterin in seine Gewalt gebracht. Nach Angaben der Parlamentsdirektion hatte der etwa 40-jährige Täter zunächst Parlamentsmitarbeiter im Besucherzentrum attackiert und versucht, sich Zutritt ins Innere des Gebäudes zu verschaffen.


Täter festgenommen

Die Parlamentsangestellten lösten den Sicherheitsalarm aus und drängten den mit einem Buttermesser Bewaffneten in die Räume der Sicherheitsabteilung ab. Dabei gelang es ihm aber, eine Mitarbeiterin der Sicherheitskräfte in seine Gewalt zu bringen. Etwa 20 Minuten verschanzte sich der Mann in den Räumen. Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) griff schließlich ein. Mit Doppelknallern befreite die Sondereinheit die Frau unverletzt und nahm den Täter fest.


Er wollte Fischer sprechen


Er hatte angegeben, den Bundespräsidenten sprechen zu wollen. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Wien leitete Ermittlungen ein. Die für Nachmittag geplanten Führungen durch das Parlamentsgebäude wurden abgesagt. Laut Parlamentsdirektion wird der Vorfall zum Anlass genommen, die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen.


Iranischer Asylwerber

Laut Polizei handelte es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 1974 geborenen iranischen Asylwerber, der mit Bundespräsident Heinz Fischer in Kontakt treten wollte. Er tobte im Besucherzentrum des Parlaments, legte Steine auf ein Pult und verfolgte eine Frau. Auch soll er Steine um sich geworfen haben. Mit einem Buttermesser brachte er eine Sicherheitsmitarbeiterin des Parlaments in seine Gewalt, bis die WEGA die Aktion beendete.

Am späteren Nachmittag waren die Einvernahmen des Mannes im Gange, die sein Motiv klären sollten. Laut Exekutive war es nicht klar, ob es sich bei ihm tatsächlich um einen geistig Verwirrten handelte. Das werde untersucht, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger.


(Quelle: oe24.at)