Kardinal Schönborn droht "Pfarrer- Initiative"

Kardinal Schönborn droht mit "Konsequenzen" für die kirchenkritische "Pfarrer- Initiative".

Er hoffe zwar auf eine einvernehmliche Lösung. Aber wenn Pfarrer Helmut Schüller - oder andere - den Dissens in substanziellen Fragen aufrechterhalte, müsse er sich "die Frage stellen, wie sein weiterer Weg in dieser Kirche und in diesem Amt aussieht", sagte Schönborn im "Standard"- Interview.

"Pfarrer- Initiative": Aufruf zum Ungehorsam gegen Rom

Schönborn ist am Mittwoch mit Vertretern der "Pfarrer- Initiative" zusammengetroffen, die im Juni einen Aufruf zum Ungehorsam gegen Rom veröffentlicht hatte - und darin u.a. für die Laienpredigt oder die Kommunion an Geschiedene und Ausgetretene eintritt. Der frühere Wiener Generalvikar Schüller - der an der Spitze dieser Initiative steht - hatte danach bereits die Befürchtung geäußert, dass es für ihn und seine Kollegen keinen Platz mehr in der Kirche geben könnte, sollte man beim Ungehorsam bzw. Aufruf dazu bleiben.

 

Im Herbst wird es einen zweiten Gesprächstermin geben. Er habe den Initiative- Vertretern dafür "Fragen mit auf den Weg gegeben", sagte Schönborn, der "eine Klärung für unbedingt notwendig" hält. Denn auch wenn "im Fußballklub zum Ungehorsam gegen den Trainer oder Klubmanager aufgerufen" und zur "Änderung der Spielregeln aufgefordert" wird, gebe es "Klärungsbedarf" und Konsequenzen. "Wie die aussehen, entscheidet letztlich die Größe des Dissens", merkt Schönborn an.

Schönborn: "Eine Entscheidung steht an"

Er erinnert Schüller an den Amtseid, wo er als Pfarrer geschworen habe, "dass er sich zum Glauben bekennt und zum Lehramt der Kirche steht". Die Frage sei, "bin ich bereit, die gemeinsamen Regeln zu akzeptieren oder nicht". Er setze "jetzt einmal auf Nachdenklichkeit und Gespräch - und nicht auf die Keule". "Aber eine Entscheidung steht an", betonte Schönborn.


(Quelle: APA)