28 August 2011

Kaltfront sorgte für Wetterkapriolen in Österreich

Eine Kaltfront hat am Wochenende für Wetterkapriolen in Österreich gesorgt. Sturm und Gewitter sorgten für Schäden. In den Bergen gab es teilweise Schnee, und das im August. Am Neusiedler See gerieten zahlreiche Boote in Seenot.

Es begann im Westen, blieb zunächst in Vorarlberg aber relativ harmlos: Dort war es lediglich am Samstagvormittag durch leichten Schneefall auf einigen Pässen zu Behinderungen gekommen. Für kurze Zeit war Winterausrüstung notwendig geworden. Neuschnee gab es auch in Tirol. Nach Angaben der Wetterdienststelle Innsbruck der ZAMG vom Sonntag fielen bis zu zehn Zentimeter in Höhen ab 1.800 Metern.

In Salzburg lösten Blitzschläge einen Dachstuhlbrand in Hallein aus und ließen zwei deutsche Kletterer im Hochkönigmassiv in Bergnot geraten. Einer der beiden 43- jährigen Alpinisten wurde kurzfristig bewusstlos und erlitt Lähmungserscheinungen. Im Pinzgau blockierte ein massiver Felssturz die Lender Landesstraße, sie wurde großräumig abgesperrt. Beim Mooserboden in Kaprun saßen Touristen wegen Neuschnees stundenlang fest.

In der Steiermark wurde einmal mehr der Sölkpass nach dem Wintereinbruch gesperrt. Ansonsten zog die Front ohne gröbere Zwischenfälle über die Steiermark hinweg. In Graz gingen laut Berufsfeuerwehr rund 200 Notrufe ein. 50 davon gestalteten sich als Schwerpunkte mit abgebrochenen Ästen über Straßen und zu sichernden Fensterflügel. In Graz wurden Spitzenwindgeschwindigkeiten von 100 Kilometer pro Stunde gemessen.

In Kärnten verursachten Starkregen und Sturmböen erhebliche Schäden. In Gmünd krachte eine entwurzelte Birke auf einen geparkten Pkw. Am Faaker See (Bezirk Villach Land) musste die Wasserrettung fünf in Not geratene Schwimmer und einen Surfer an Land bringen. Verletzt wurde niemand.

Bergretter aus Obertraun und Hallstatt retteten in Oberösterreich unter Einsatz ihres Lebens eine 22- jährige Slowakin aus dem Seewand- Klettersteig bei Hallstatt (Bezirk Gmunden). Die Frau konnte rund 80 Meter vor dem Ausstieg des Steigs aufgrund völliger Erschöpfung nicht mehr weiter. Obwohl extrem schlechtes Wetter vorhergesagt wurde, waren die 22- Jährige und ihr Freund am Vormittag in den Klettersteig eingestiegen.

In Niederösterreich wurde eine Frau bei den Unwettern schwer verletzt. Sie wurde in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) auf einem Reitturnier von einem durch die Sturmböen aus der Verankerung gerissenen und verwehten Festzelt getroffen worden, berichtete die Feuerwehr am Sonntag. Im Burgenland gerieten zahlreiche Boote am Samstagnachmittag auf dem Neusiedler See in Seenot. Als gegen 15.00 Uhr starker Wind aufkam, schafften es nicht mehr alle Boote rechtzeitig ans Ufer.

In Wien verlief der Sturm aus Sicht der Feuerwehr relativ glimpflich verlaufen. Die Florianijünger rückten zu rund 20 bis 25 Einsätzen aus. Dabei handelte es sich vor allem um lose Gerüstteile oder Fensterflügel.


(Quelle: APA)