12 August 2011

Eine Million Euro für Motorradsicherheit

Nach dem starken Anstieg tödlicher Motorradunfälle im ersten Halbjahr 2011 hat Verkehrsministerin Doris Bures reagiert und stellt eine Million Euro für die Sanierung von Unfallhäufungsstellen zur Verfügung. Bis 10. August 2011 verunglückten 50 Motorradfahrer tödlich. Im gesamten Jahr 2010 gab es 68 getötete Biker.

Zudem beauftrage die Ministerin das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) mit einer Tiefenanalyse zu den Unfallursachen und startet eine Informationsoffensive. Aus der Ursachenforschung gewonnene Information sei eine wichtige Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen, so die Ressortchefin im Anschluss an einen "Roundtable" mit den Verkehrssprechern der Parlamentsparteien und Verkehrsexperten am Donnerstag in Wien.
Erste Analysen zeigen, dass fast 70 Prozent der Motorradunfälle auf Landes- und Bundesstraßen passieren. Die vom Verkehrsministerium zur Verfügung gestellten Mittel dienen als "Anstoßfinanzierung" für die Länder, um ihre Straßeninfrastruktur zu verbessern, etwa um Unterfahrschutz bei Leitschienen an neuralgischen Strecken anzubringen.
Untersuchungen des KfV haben ergeben, dass es eine demografische Entwicklung bei den betroffenen Altersgruppen gegeben hat. Während vor drei Jahren die Todesrate besonders in der Gruppe der bis 24- Jährigen besonders hoch war, hätte sich diese zu den 45- bis 50- Jährigen verschoben. Ein Drittel der Unfälle passiert ohne Beteiligung anderer, mehr als zwei Drittel gehen auf Kollisionen oder Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern zurück.
Über im Vorfeld geforderte Maßnahmen, wie mehr Fahrtrainings für Motorradfahrer oder niedrigere Tempolimits, erzielte die Expertenrunde keine Einigung. Für Gesetze müsse es eine gesellschaftliche Akzeptanz geben, sonst seien sie sinnlos, meinte die Ministerin dazu.


(Quelle: APA)