10 August 2011

32 Tote auf Klettersteigen seit 2005

32 Personen sind seit dem 1. November 2005 in Österreich auf den Klettersteigen gestorben. Das gab das Kuratorium für alpine Sicherheit am Mittwoch in Innsbruck bekannt. Im Zeitraum vom 1. November 2010 bis zum 31. Juli 2011 haben sich zudem laut Statistiker Hanno Bilek 44 Unfälle ereignet. In den Jahren 2005/2006 waren es lediglich 18. Schuld an dieser Entwicklung ist der "Klettersteig- Boom".

Seit 2005 gibt es überhaupt erst Statistiken zu tödlichen Klettersteigunfällen. Zwölf der seit damals tödlich Verunglückten sind nach Angaben des Alpinexperten zu Tode gekommen, da sie "keine Sicherung" verwendet hatten. Zwei Drittel der tödlich verunglückten Kletterer sind laut dem Unfallstatistiker Österreicher. Die meisten der toten Bergsteiger seien zudem zwischen 40 und 50 Jahre alt gewesen. "Keiner war unter 30 Jahre alt. Es sind also nicht die sogenannten 'jungen Wilden' die häufigsten Opfer", erläuterte der Unfallstatistiker.

Von den 44 Unfällen in der bisherigen Klettersaison weist laut dem Kuratorium Tirol mit 17 Kletterern die mit Abstand meisten Opfer auf. Oberösterreich folgt mit acht Unfallopfern, dannach kommt Salzburg und die Steiermark mit jeweils fünf. Bis auf Oberösterreich gab es laut Statistiker Bilek in jedem Bundesland eine Zunahme gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einen rasanten Zuwachs gab es auch an Klettersteigen. Allein im vergangenen Jahr sind österreichweit 32 neue Klettersteige, zunehmend in Talnähe, entstanden, sagte Bilek.

Die primäre Ursache für die Unfälle auf den Klettersteigen liegt für Bilek klar auf der Hand: "Bis zu 90 Prozent der Verunfallten sind überfordert. Auf die Überforderung folgt die Erschöpfung und diese führt zu einer Blockierung und letztlich zum Sturz". Es komme zudem häufig vor, dass Kletterer mangels einer vernünftigen Tourenplanung die Orientierung verlieren und von der Bergrettung unverletzt aus dem Klettersteig geborgen werden müssen.


(Quelle: APA)