16 Juli 2011

Mord an 14- Jähriger: Verdächtiger Stiefbruder "selbst Opfer"

Nach dem Mord an einem 14- jährigen Mädchen aus Bad Ischl (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich ist der tatverdächtige Stiefbruder nach Ansicht seines Wiener Anwalts Farid Rifaat "selbst ein Opfer". 

Er regte im Gespräch mit "Österreich" und der "Kronenzeitung" (Samstag- Ausgaben) eine Überprüfung an, ob für den 19- Jährigen ein entschuldigender Notstand vorliege und er damit straffrei ausgehen könnte. Der Jugendliche sei seinem ebenfalls verdächtigten Vater völlig hörig gewesen.

48- Jähriger bedrochte Sohn mit Messer

Der 48- Jährige habe seinem Sohn ein Messer angesetzt und gedroht, dass er "fällig" sei, falls er ihm nicht helfe. "Der Bub begreift erst langsam, was passiert ist und leidet selbst sehr", so der Anwalt im Gespräch mit "Österreich". In der "Krone" wird der Jurist zitiert, dass der Teenager nicht zur Ermordung der 14- Jährigen beigetragen habe. "Er hat leider bei den Vorbereitungshandlungen und der Verbringung der Leiche geholfen."

Die Staatsanwaltschaft Wels habe psychologische Atteste der beiden Verdächtigen in Auftrag gegeben, berichtet die Zeitung weiter. Beim Vater könnte es unterdessen zu einem Anwaltswechsel - vom bestellten Amtsverteidiger zum Linzer Verteidiger Andreas Mauhart kommen.

Polizei geht weiter von geplanter Tat aus

Das Gericht hat am Donnerstag eine Rekonstruktion der Tat durchgeführt. Der Stiefvater des Opfers verweigerte die Mitwirkung, nur der 19- Jähriger beteiligte sich daran. Der Sohn demonstrierte an Ort und Stelle den Tatablauf. Das habe sich mit den Angaben gedeckt, die die beiden Verdächtigen in den bisherigen Vernehmungen gemacht hätten, so die Staatsanwaltschaft. Sie geht daher weiterhin von einer geplanten Tat aus. Jetzt wartet sie noch auf die Auswertung der Spuren und den schriftlichen Bericht über die Obduktion. Die nächste Haftprüfungsverhandlung durch das Gericht soll kommenden Freitag stattfinden. Das Motiv blieb vorerst weiter unklar.


(Quelle: APA)